Warum einen Hund bei einem Züchter kaufen?

Warum man einen Welpen bei einem Züchter kaufen sollte, ist in den letzten Jahren, dutzende Male von mir durchdiskutiert worden.

Aus aktuellem Anlass, möchte ich mich hinsetzen und versuchen einen hoffentlich nachvollziehbaren Vergleich für euch zu schaffen. Auch wenn es uns als Rasseliebhabern etwas schwer fällt, lösen wir uns mal von dem Gedanken eines liebevollen Familienmitglieds. Wir versuchen, so schmerzlich es auch ist, den Welpen als Ware zu sehen.
Nehmen wir also mal an, wir reden von einem Auto … dann ist unser japanischer Hund also ein, sagen wir mal, Nissan. Naheliegend für mich als Qashqaifahrer ist es, ein Nissan zu nehmen. Das macht gedanklich aus meiner süßen kleinen Hibi, einen schwarzen Qashqai, aus Chiisana Kabu wird der Hersteller Nissan.
Spinnen wir das weiter, ist der Akita-Club (Stellvertreter vom VDH) die Niederlassung vom TÜV, die für mich zuständig ist. Was die VDH Papiere zu einer Art Fahrzeugpapier umwandelt, ohne die wir natürlich keinen TÜV bekommen. Fassen wir mal zusammen:

Zusammenfassung

VDH = TÜV
Verein = Niederlassung TÜV
Züchter/Kennel = Hersteller (Nissan)
Hund = Auto (Qashqai)
Ahnentafel = Fahrzeugpapiere

Jetzt haben wir also in Gedanken den „offiziellen Weg“ niedergeschrieben. Stellt sich mir in diesem Gedankengang nur die Frage: Wie sieht es denn mit den Hinterhofvermehrern und Meine-Hündin-muss-einmal-Welpen-bekommen-Würfen aus?
Hier lese ich immer wieder Argumente wie:

Nicht jeder braucht Papiere für seinen hund und muss ihn zur Schau stellen.

oder

Vielleicht um anderen auch die Möglichkeit zu geben Freude an einen Akita zu haben ohne Unmengen an Geld zu bezahlen und Papiere vor zu legen?

(beides Zitate aus einer kürzlich geführten Diskussion einer Dame, die auf SocialMedia nach einem Deckrüden für Ihre „Akita-Hündin“ suchte).
Das ist aus der Sicht des Autoherstellers in etwa so als würde ein Besitzer eines Wagens (also ich, der einen Nissan Qashqai fährt), aus gutem Willen – weil nicht jeder an einer Motorshow teilnehmen möchte und nicht jeder finanziell in der Lage ist, sich einen solchen Wagen zu leisten – einen Wagen produziere. Weder habe ich das notwendige Know-How, noch bin ich in der Lage Papiere für dieses, in meiner heimischen Garage produzierte Vehikel, auszustellen. Die logische Konsequenz daraus ist, dass ich dir für einen Spottpreis, dem Qashqai ähnliche eigene Interpretation des Autos, ohne für die Sicherheit zu bürgen oder in Rechenschaft gezogen zu werden, andrehe. Du hast jetzt diesen „Hinterhof-Qashqai“, mein Wort dass der Qashqai nicht schlechter ist als einer von Nissan, weil ich ja selber einen habe und das darum wirklich beurteilen kann. TÜV und Papiere hast du zwar nicht, aber wer braucht die schon, wenn man nicht gerade plant damit auch wirklich was zu machen. Wenn du Probleme mit dem „Qashqai“ bekommst, bist du schneller blockiert als du gucken kannst, von Unterstützung kann hier nichtmal im Ansatz gesprochen werden.

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Foto von Liger Pham von Pexels